Die Cocktail Geschichte
Die Entstehung vieler bekannter Drinks ist eng mit der Cocktail Geschichte verwoben. Doch wo begann die Reise der heute so beliebten Mixgetränke? Wir nehmen dich mit durch die Geschichte des Cocktails.
Der Begriff des Cocktails wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den USA das erste Mal definiert und stand zu der Zeit noch für die Art von Drinks, die wir heute als Old Fashioned Cocktails kennen. Also eine Mischung aus einer Spirituose mit Zucker, Bitters und Wasser. Später wurde das Wasser durch Eis ersetzt. Doch der Ursprung des Cocktails liegt noch ein wenig weiter in der Zeit zurück.
Die Cocktail Geschichte: Die Ursprünge
Denn das Mixen von Drinks hat schon eine lange Tradition. Bereits seit mehreren Jahrhunderten wird es genutzt, um bestimmte Zutaten genießbarer zu machen oder um medizinische Tinkturen herzustellen. Doch die direkten Vorfahren des Cocktails wurden erst im 17. Und 18. Jahrhundert bekannt. In dieser Zeit werden das erste Mal Mixgetränke wie Slings, Flips, Toddies und Punches benannt. Wobei letzterer wohl am ältesten ist. Punches stammen aus Indien und werden dort schon lange gemixt. Manche vermuten, dass der Ursprung schon bis zu 1500 Jahre zurück liegt. Die Zutaten sind alle vor Ort zu finden und bestehen aus einer Spirituose, Zucker, Gewürzen, Wasser und Zitrusfrüchten. Ursprünglich war die genutzte Spirituose Arrack. Nachdem Punches jedoch im Rahmen der Kolonialisierung ihren Weg nach Europa fanden, wurde Rum als Basisspirituose am beliebtesten.
Der erste „richtige“ Cocktail in der Cocktail Geschichte
Wie schon gesagt, die erste Definition eines Cocktails kommt aus den USA. Und die dort im Jahr 1806 gemachte Definition, beschreibt quasi das, was heute als Old Fashioned bekannt ist. Dieser wurde jedoch damals noch mit Rye Whiskey gemixt, da dieser zu der Zeit die vorherrschende Spirituose in den USA war und wurde schlicht und einfach Whisky Cocktail genannt. Doch auch andere Spirituosen wurden nach dieser Formel zu Cocktails gemixt. Später entstanden verschiedene Abwandlungen der Klassiker. Durch die Beigabe von Curacao entstanden beispielsweise Fancy Cocktails. Durch Absinth und Maraschino ein Improved Cocktail. Erst nach der Erfindung dieser Drinks, wurde die klassische Variante als Old Fashioned bekannt. Jetzt allerdings mit Eis statt Wasser, da dieses mittlerweile überall verfügbar war.
Die Goldene Ära der Cocktails
Ab dem Zeitpunkt entstanden dann viele weitere klassische Cocktails. So sind beispielsweise der Mint Julep und der Sazerac Entwicklungen dieser Zeit. Im Jahr 1862 brachte Jerry Thomas schließlich das wichtige Buch „How to mix Drinks.“ raus. So war das erste Cocktailbuch der Welt geboren. Es enthielt Rezepte für verschiedenste Drinks, von denen nur ein paar als Cocktails deklariert wurden. Denn unter diesen Begriff fielen damals nur die Drinks, die unter die Formel des Whisky Cocktails fallen. Erst später wurde der Begriff zum Oberbegriff für sämtliche Mixgetränke. Von der Zeit des Erscheinens des Buches, spricht man in der Geschichte auch von der Goldenen Ära der Cocktails, die bis zur Prohibition im Jahr 1919 andauerte. In dieser Zeit wurden die meisten Drinks erfunden, die heute als klassische Cocktails bekannt sind.
Die Cocktail Geschichte in der Prohibition
Doch Alkohol erlangte in Amerika nach und nach einen schlechten Ruf. Und so kam es schließlich im Jahr 1919 zur Prohibition. Alkohol war in den USA strikt verboten. Anschließend geschahen vor allem zwei Dinge, die für die Geschichte der Cocktails relevant sind. Die meisten sehr guten Bartender verließen die USA, viele von ihnen gingen nach Kuba. Dort kamen viele Amerikaner zum Trinken hin und es entstanden populäre Drinks, wie der Daiquiri. Und es entwickelte sich eine kubanische Barkultur, die noch weit über die Prohibition hinausreichte. Innerhalb der USA starb die Barkultur jedoch auch nicht ganz aus. Sie wanderte viel mehr in den Untergrund und war mit ausgeklügelten Systemen ausgestattet, um jeglichen Alkohol innerhalb kürzester Zeit zu verstecken. Doch die Ressourcen waren knapp. Es wurden zwar Spirituosen, wie Scotch und Rum geschmuggelt, doch es fehlten Zutaten wie Bitters und Wermut. Außerdem war Alkohol sehr teuer und es wurde auch auf Schwarzgebranntes zurückgegriffen. Dieser war jedoch von minderer Qualität. Deshalb sind Cocktails aus dieser Zeit vor allem dadurch geprägt, dass der Geschmack von minderwertigen Spirituosen überdeckt werden musste. Die Drinks beinhalteten mehr Früchte, Süßungsmittel, Soda und Kräuter. So, dass der Geschmack der Spirituosen nicht mehr so stark im Mittelpunkt der Cocktails stand wie zuvor.
Nach der Prohibition
Als die Prohibition 1933 endete, rückten Cocktails sehr stark in den Blickpunkt der Popkultur. Noch heute sind beispielsweise James Bonds Martini-Bestellungen weltweit bekannt. Doch klassische Cocktails wurden zu dieser Zeit, nach dem ersten Weltkrieg und der großen Depression, auch zu einem Synonym für Wohlstand und Glamour. Zur gleichen Zeit entstanden jedoch auch die ersten Tiki-Bars. Ein essenzieller Teil der Geschichte des Cocktails und Wegweiser für eine Szene, die bis heute Teil der Bar-Kultur ist und auch einmal der populärste Teil dieser Kultur war. Die Begründer der Szene waren Donn Beachcomber und Trader Vic. Wobei Donn Beachcomber 1934 die erste Tiki-Bar eröffnete. Die Essenz dieser Bars war und ist das Flair der Karibik einzufangen und ihren Besuchern eine Flucht aus der Realität zu ermöglichen. Das wird durch Deko, Musik und Essen, aber vor allem auch durch die Drinks erreicht. Diese haben meist eine Basis von Rum und werden mit tropischen Früchten, Säften und Likören gefüllt. Da die Realitätsflucht ein Kern der Tiki-Szene ist, erreichten diese die größte Popularität in den 50ern und 60ern, zur Zeit des kalten Krieges und des Vietnamkrieges.
Das Verschwinden der Barkultur in der Cocktail Geschichte
Als Folge des zweiten Weltkrieges, durch den viele Destillerien ihren Betrieb einstellen mussten, entstand in der Zeit danach ein Mangel an gereiften Spirituosen, wie Whisky und Weinbrand. Somit wurde Wodka zu dieser Zeit als Spirituose für Cocktails beliebter. Das Begann vor allem mit der Erfindung des Moscow Mule. Durch die Geschmacksneutralität von Wodka wurde es zum Trend, Drinks zu mixen, die gar nicht mehr nach Alkohol schmecken. Zudem fanden Instant Pulver und Soda Pistolen in mehr und mehr Bars Einzug. Es wurden viele Softdrinks, Fruchtsäfte, Crushed Ice und billigere Spirituosen in den Bars genutzt und hochwertige Getränke waren in den 80ern und 90ern kaum noch zu finden. Maßgeblich für diese Zeit steht die Entwicklung des Long Island Iced Teas, der aus vielen Spirituosen, Cola und Crushed Ice besteht. Er ist leicht zu mixen und beinhaltet viel Alkohol, schmeckt aber nicht danach.
Die Wiederentdeckung hochwertiger Cocktails
Doch seit den 2000ern gibt es einen neuen Trend. Die Kunst des Cocktailmixens kommt zurück. Sowohl das Mixen klassischer Cocktails mit hochwertigen Zutaten, als auch das neu entwickeln interessanter Signature Drinks prägen die moderne Barkultur. Zudem hat heute jeder Zugang zu dem Wissen und den Ressourcen den früher nur professionelle Bartender hatten. Jeder kann heute hochwertige Cocktails in seiner Hausbar mixen und kreieren. Bei uns findest du dazu die Rezepte einiger Klassiker, aber auch zu vielen neuen Cocktails. Sowie interessante Artikel im Magazin mit Tipps zum Mixen, Guides über Zutaten und weitere Interessante Themen, die dir dabei helfen, gute Drinks zu Hause zu mixen.
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